Pädagogische Schwerpunkte:

1. Sozial-Emotionale Entwicklung
Der wichtigste pädagogische Schwerpunkt unserer Kita ist die Förderung einer gesunden und ausgeglichenen sozial-emotionalen Entwicklung. Dazu gehören:

• die Förderung der Selbständigkeit ohne verwöhnt, unter Druck gesetzt oder vernachlässigt zu werden (z.B. Unterstützung im Kita-Alltag durch
   Tische abwischen, Geschirr abräumen, Verantwortung für sich, für eigene Handlungen und gleichzeitig Verantwortung für andere übernehmen
   und ähnliches.)
• Kinder sollen bei uns lernen, sich selbst mit ihren Bedürfnissen, Stärken und Schwächen wahrzunehmen und sich auch zu akzeptieren, so wie
   sie sind, kurz: Fähigkeit zur Selbstreflexion
• Ein gesundes Verhältnis aus Selbstbewusstsein, Toleranz und Rücksichtnahme entwickeln (eigene Interessen/Bedürfnisse ausbilden und
   vertreten können, gleichzeitig aber die Bedürfnisse anderer wahrnehmen und ggf. sich selbst einmal zurücknehmen lernen)
• Werte erfahren und vorgelebt bekommen, wie Hilfsbereitschaft, Nächstenliebe, Respekt, Wertschätzung, u.ä.


2. Resilienzförderung
• „Resilienz ist die psychische Widerstandskraft und die Fähigkeit, schwierige Lebenssituationen ohne anhaltende Beeinträchtigung zu
  überstehen.“4
• Uns ist in den letzten Jahren vermehrt aufgefallen, dass viele Kinder eine sehr geringe Frustrationstoleranz haben
• Uns ist es wichtig, den Kindern frühzeitig Wege aufzuzeigen, wie sie ohne fremde Hilfe zu ihren Gefühlen stehen und mit ihnen angemessen
   umgehen können.
• Kompakt zusammengefasst kann man sagen, dass resiliente Kinder folgende Fähigkeiten und Kompetenzen aufweisen:
• Sie rechnen mit dem Erfolg eigener Handlungen
• Sie sind zuversichtlich und optimistisch
• Sie gehen Problemsituationen aktiv an
• Sie bewältigen schwierige Situationen aktiv und flexibel; sie holen sich soziale Unterstützung, wenn sie diese benötigen
• Sie können sich entspannen und größtenteils selbst beruhigen
• Sie glauben an eigene Kontrollmöglichkeiten, erkennen aber auch realistisch, wenn etwas für sie unbeeinflussbar, das heißt außerhalb ihrer 
   Kontrolle, ist.
• Sie können sich selbst motivieren 5

4 http://www.duden.de/rechtschreibung/Resilienz
5 Sit, Michaela 2012, S. 13, 14

3. Förderung eines (Multi-)kulturellen und gesellschaftlich-sozialen Bewusstseins
• Wir erleben in Deutschland eine zunehmende Durchmischung unterschiedlichster Kulturen und Nationalitäten mit allen Besonderheiten,
   positive wie negative, die diese Entwicklung mit sich bringt.
• Kinder der Kita Kindheitstraum sollen lernen weltoffen, tolerant und respektvoll zu denken und zu handeln, aber sich gleichzeitig auch mit
   möglichen Gefahren bewusst auseinander zu setzen.
• Wir haben eine grundsätzlich positive Haltung Neuem und Unbekanntem gegenüber, getreu dem Motto: Bist du nett zu mir, bin ich nett zu dir.
   Im Umkehrschluss heißt das natürlich nicht, dass wir zu Menschen die zu uns NICHT nett sind, wir sie genauso behandeln! Vielmehr
   sensibilisieren wir die Kinder altersentsprechend darauf, welche Gefahren von Fremden ausgehen könnte und zeigen ihnen präventive
   Handlungsmöglichkeiten auf.
• Wir wollen mit den Kindern und ihren Familien die Vorzüge des umgangssprachlichen „Multi-Kulti“ herausarbeiten und die vielen Vorteile
   unterschiedlichster Kulturen erlebbar machen zum Beispiel durch Feste unterschiedlichster Religionen und Traditionen mit zahlreichen
   Nationalgerichten im Büfett, Trachten/Kostümen und unterschiedlichsten Musikrichtungen.
   Wichtig hierbei zu sagen ist: wir sind und bleiben eine atheistische Kita! Wir achten auf eine weltanschaulich-religiöse Neutralität!
• Wir werden nicht umfangreich über Götter und Religionen berichten, sondern vielmehr die greifbaren sozialen Werte und die dem Ziel der
   sozial-emotionalen Entwicklung förderlichen Aspekte bei der Auswahl und Thematisierung der Feste herausarbeiten.
• Der Spaß am Erleben und gemeinsamen Feiern steht für uns im Vordergrund!


4. Ökologisch/Nachhaltigkeits- Bewusstsein
Obwohl es schon lange bekannt ist, dass der Mensch seinen Lebensraum systematisch zerstört, wird nach wie vor viel zu wenig dagegen getan. Wir wollen gern unseren Teil dazu beitragen und versuchen frühzeitig ein ökologisches und nachhaltiges Bewusstsein bzw. ein Interesse dafür zu vermitteln, um so die Welt vielleicht ein kleines Stückchen besser zu machen. Die Kinder sind unsere Zukunft.
Nur, wenn das Kind die Natur als wertvoll und vertraut wahrnimmt, wird es diese als Erwachsener auch schützen wollen.
Nur ein Kind, das selbst im Winter die kahlen Äste der Bäume gesehen und angefasst hat, das die Kälte gespürt und gesehen hat, dass keine Früchte und Blätter für die Tiere da sind, sieht im Frühling den Unterschied, wenn die Knospen sprießen und die Vögel wieder zwitschern.


5. Gesunde und bewusste Ernährung
Es ist bekannt, dass eine bewusste und gesunde Ernährung lebensnotwendig für uns ist. Für Kinder ist es nur noch wichtiger, damit sie sich körperlich und geistig richtig entwickeln können. Wir wollen den Kindern möglichst viele unterschiedliche Lebensmittel näher bringen, sie durch riechen und schmecken, anschauen und anfassen für Gesundes begeistern. Eine wichtige Methode hierbei ist die frische Zubereitung der regelmäßigen Mahlzeiten in der Kita. So können die Kinder durch die Gerüche, durch Beobachtung oder aktive Teilnahme an der Zubereitung wichtige Erfahrungen und Sinneseindrücke sammeln. Wir verfügen über eine Kinderküche in unserer Kitaeigenen Küche, so dass wir den Kindern die Hauswirtschaftslehre, die Ernährungslehre sowie die Lebensmittelkunde nahebringen können. Auch in Projekten und mithilfe von spannenden Ausflügen z.B. zum Bauernhof, zur Obst/Gemüseernte oder ähnliches soll eine Sensibilisierung stattfinden und das Interesse der Kinder geweckt werden.


6. Umgang mit Ressourcen und Nachhaltigkeit
Bezugnehmend auf die vorhergehenden Kapitel, möchten wir den Kindern ein Gefühl für die Natur, die Bedeutung von Nachhaltigkeit und den Umgang mit Ressourcen geben. Die Kinder sollen sich als Teil des Ganzen erleben. Mithilfe von Natur-Erfahrungen werden in selbstverständlicher Weise nicht nur Bewegung und körperliche Aktivität gefördert, sondern ebenso die Fantasie und soziale Verhaltensweisen gefördert. Hier möchten wir auch gerne "Waldtage" einführen.
Themen und Projekte werden u.a. Mülltrennung und deren Verarbeitungsprozesse wie z.B. Kompostierung oder Müllabfuhr/Kanalisationsprozesse sein. Wir wollen die Kinder dafür sensibilisieren mit unseren Ressourcen wie Wasser, Strom und ähnlichem sparsam umzugehen. Die Wissensvermittlung wird ganz nebenbei im Alltag geschehen, indem wir es den Kindern vorleben und sprachlich begleiten. Es wird Bücher zum Thema geben, es werden Ausflüge gemacht oder Fachkräfte eingeladen, die mit den Kindern Aktionen durchführen.


7. Tiergestützte Pädagogik
Zum Bereich der sozial-emotionalen Entwicklung gehört für uns unter anderem auch ein respektvoller und verantwortungsbewusster Umgang mit anderen Lebewesen dazu. Soweit es geht, werden wir die Kinder mit zahlreichen unterschiedlichen Tieren in Berührung bringen, damit sie Ängste verlieren oder bestenfalls gar nicht erst Ängste aufbauen. Uns ist es wichtig, dass die Kinder den Umgang mit unterschiedlichen Tierarten und das Verständnis für deren Lebensweise erlernen können.
Kinder trainieren mit unseren Tieren ihre nonverbale Kommunikationsfähigkeit. Sie lernen ihre Gefühle auszudrücken und diese mit ihrer Intuition und kognitiven Reflexion besser in Einklang zu bringen. Diese in der Kindheit erworbenen Fähigkeiten bleiben ein Leben lang erhalten. Im Umgang mit Tieren können menschliche Fähigkeiten „geübt“ werden. Das Kind lernt dabei die Aufnahme und Pflege von kontinuierlichen Bindungen und die Verantwortung dafür; es lernt in der Konfrontation mit der Eigenart und Eigenwilligkeit des Tieres sich selbst besser zu verstehen. Tiere bieten Beziehung und körperlichen Kontakt an, ohne dass Kinder dabei bewertet werden. Die Eindeutigkeit, der Umstand, dass Tiere immer „ehrlich“ sind, schafft ein Gefühl von Sicherheit. Diese bedingungslose Beziehung ohne Bewertung und Kritik ist es, die den heilsamen Effekt von Tieren ausmacht. Wir arbeiten hier in kleinen Gruppen, bei Bedarf auch in Einzelarbeit, mit unserer ausgebildeten Therapiebegleithündin.
Wissenschaftliche Studien belegen, wie wertvoll eine tiergestützte Pädagogik in zahlreichen Lebensbereichen des Menschen sein kann. Sie verbessert nachweisbar die Lebensqualität und das Sozialverhalten. Sie ermöglicht es beeinträchtigten Menschen Bindungen einzugehen und Emotionen zu spüren, die sie durch Menschen nicht spüren können.


8. Wahrnehmungsförderung (Erleben und Erfahren mit allen Sinnen)
Unter Wahrnehmung versteht man die Aufnahme und Verarbeitung von Reizen aus der Umwelt und dem Inneren unseres Körpers. Diese Fähigkeit ist nicht selbstverständlich, sie unterliegt vielmehr einem Entwicklungsprozess. Alles, was die Kinder in ihrem Leben lernen, erleben und erfahren, geschieht auf der Grundlage der Wahrnehmungsfähigkeit.
Die menschliche Wahrnehmung ist sehr vielseitig und unterteilt sich in mehrere Wahrnehmungsbereiche. Bei einer gesunden menschlichen Entwicklung werden alle Wahrnehmungsbereiche automatisch „in Betrieb genommen“ ohne pädagogisches Zutun. Jedoch wird die natürliche Wahrnehmungsfähigkeit aufgrund verschiedener gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Veränderungsprozesse zunehmend negativ beeinflusst.
Wie bereits in den letzten Kapiteln angesprochen, kommt die Wahrnehmung bei Kindern und der Einsatz all ihrer Sinne im Zeitalter des Leistungsdrucks mit gestressten berufstätigen Eltern und im Zuge der Digitalisierung und elektronischer Medien in Verbindung mit abnehmender Bewegung und sportlicher Betätigung sichtbar zu kurz. Die Kinder der heutigen Generation sind einer großen Reizüberflutung ausgesetzt. Die immer schnelleren Bilder in Film/Fernsehen und Videospielen überfordern das kindliche Gehirn und dessen Nervensystem, sodass es bei Kindern vermehrt zu Konzentrationsschwächen und Aufmerksamkeitsdefiziten kommt. Es kommt zu unterschiedlichsten psychischen und teils auch physischen Auffälligkeiten sowohl bei Kindern als auch Erwachsenen, die es dann an ihre Kinder weitergeben.
Wir in der Kita Kindheitstraum wollen dieser negativen Entwicklung ein Stück weit entgegentreten und den Kindern dabei helfen, sich auf ihre ursprünglichen Sinne zu konzentrieren, eigene und fremde Bedürfnisse wahrzunehmen und ihnen so die Möglichkeit geben, „echte“ Erlebnisse und Erfahrungen sammeln zu dürfen, anstatt sich ihre Gefühle und Wünsche von Fernsehen, Computer und anderen Medien vorleben zu lassen.
Hierbei bedienen wir uns u.a. bei folgenden bedeutenden Theorien und Methoden

• Sensorische Integration nach A.Jean Ayres
• Psychomotorik nach Ernst Kiphard und Renate Zimmer
• Montessori-Pädagogik nach Maria Montessori
• Emmi Pikler- Pädagogik
• Reggio-Pädagogik






 
 
 
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